Dienstag, 9. Oktober 2012

Unser Bericht vom Segeltörn "Adria 2012"

Vorab
Diesen Blogg am besten von unten nach oben lesen! (zeitliche Reihenfolge)



Abendstimmung auf der Adria


Freitag, 5. Oktober 2012

Biograd (Freitag)


Es geht eine zauberhafte Woche zu Ende.
Auch die Marina in Murter hielt uns bis um 11.oo Uhr am Vormittag fest...wir gingen am marinaeigenen "Strand" baden...lagen in den Liegestühlen in der Sonne und legten dann irgendwann bei ganz leichtem Wind ab.

Zeit haben heißt: der Motor bleibt aus! Und so dümpeln wir bei Windstärken zwischen 0 und 1Bft dahin, bis wir die Inselgruppe bei Murter hinter uns lassen und auf "offener" See etwas mehr Schwung in die Segel bekommen und unsere heutige Badebucht "Drage" ansteuern.

Diesmal erleben wir, dass es doch nicht ganz so einfach ist, eine Ankermoje zu angeln bei 3 - 4 Windstärken. Beim zweiten Anlauf klappt es...dann endlich ist Badezeit.

Wir liegen lange in der Bucht...essen Mittag...schlafen..trinken Kaffee...


Am späten Nachmittag legen wir dann ab mit Kurs auf unseren letzten Hafen auf diesem Törn. .. Biograd erreichen wir gegen 19.oo Uhr bei mäßigen Winden zwischen 3 und 4.
Kurz tanken - dann jonglieren wir die Yacht an ihren Liegeplatz und machen ein Abendessen der besonderen Art: alle müssen essen was noch übriggeblieben ist von der Reise...und dass ist nicht wenig!

Schiff klarieren. ..Koffer packen...um 22.30Uhr wird es Zeit in die Kojen zu gehen.
Morgen wollen wir um 6:00 Uhr aufstehen.



Donnerstag, 4. Oktober 2012

Murter (Donnerstag)

Die Nacht haben wir unfreiwillig mit Gästen verbracht: das erste mal auf unserer Reise plagen uns Mücken an Bord. Warum die nun ausgerechnet jetzt da sind, ist für uns unerklärlich, aber irgendwie "schlagen" wir uns tapfer und sind dann entsprechend spät am Start am Donnerstag Vormittag.
Die Marina in Tribunj ist sehr modern und gastfreundlich, wie wir spätestens bei den Duschen erkennen: sehr sauber...sehr moderne Einrichtung...und Servicepersonal vor Ort jederzeit ansprechbar.
Auch die Waschmaschienen sehen sehr sauber und gepflegt ein...Münzen gibt es an der Rezeption für 45 Kuna...Wir nutzen das Angebot, um schnell mal die wichtigsten Klamotten zu reinigen.
Irgendwie fällt es schwer den Hafen zu verlassen...wir segeln dennoch bei lauen Winden auf die Adria hinaus.
Wir haben Kurs auf die Insel Murter genommen...geplant ist ein Badzwischenstopp in einer der zahlreichen Buchten...weiter soll es dann direkt zum Hafen in Murter (dem gleichnamigen Ort) gehen.
Und wieder steht der Wind nicht ganz optimal und so müssen wir einige male kreuzen, bis wir mit Windstärken um die 3 bis zur Vu Čigrade  Bucht. Einige Boote haben bereits festgemacht an den Bojen und landseitig findet man sogar einge "Hütten" mit kulinarischen Angeboten (die wir allerdings nicht nutzen, denn Essen gibt es heute an Bord).
Zuvor wird ausgiebig gebadet.
Gegen 16.15 Uhr legen wir ab und segeln fast einen geraden Kurs entlang der Küste der Insel Murter. Wir gehen auf Nummer Sicher und nehmen nicht die "schmalen" Durchfahrten, sondern segeln weiter "außen" herum, um einen sicheren Tiefgang zu haben.
Wir erreichen das Örtchen Murter bei untergehender Sonne und legen in der recht großen Marina an.
Nach dem Klarieren der Yacht machen wir uns auf den Weg in das Restaurant "Tic Tac", wo wir uns frischen Fisch servieren lassen...auf ganz kroatische Weise zubereitet.
Nur die Kinder finden in der Speisekarte nicht so recht etwas (Pommes fehlen zB. ..Gott sein Dank!)....so dass wir nach der Rückkehr zur Yacht sogar noch einmal Bratkartoffel in die Pfanne schmeißen.
Resumèe des Tages:
- im Unterschied zur Ostsee ist das Segeln auf der Adria (vor allem für unsere Frauen) sehr entspannend, weil es keine vergleichbar hohe Welle gibt.

- Segelwetter auf der Adria gibt es offenbar erst ab 12.oo Uhr Mittags (Windstärke der letzten Tage so um die 2 bis 4)...vorher herscht fast Windstille, um entspannt an Bord frühstücken zu können und das Schiff startklar zu machen.
- das Festmachen an Bojen in den Bojenfeldern ist einfacher als gedacht...vorausgesetzt man bereitet alles gut vor (Festmacherleiner etc.)
Es geht ein wunderbarer Tag zur Neige..




Mittwoch, 3. Oktober 2012

Tribunj (Mittwoch)

Die gestrige Nacht war trotz des Liegeplatzes direkt an der Altstadt erhohlsam...der Wind war komplett eingeschlafen,,herliche Ruhe.
Früh um 06:30 Uhr wurden Brötchen gebunkert und die Yacht klar gemacht zum Ablegen...die halbe Crew schläft noch tief als die Tequlia Sunrise langsam aus dem Hafen motort - die aufgehende Sonne im Rücken.
Kein Lüftchen geht -  für heute ist kaum Wind zu erwarten laut Wetterbericht.
Zwei Stunden später sitzt die Crew gemeinsam beim Frühstück bei herrlicher Sonne. Die Seestraße ist kaum befahren als wir den Kanal verlassen und wieder auf die Adria kommen. Hier geht ein ganz leichter Wind und wir kommen mit 1 - 2 Knoten an unseren ersten Zwischenstopp : eine herrliche Ankerbucht. Hier finden wir einen herrlichen Liegeplatz und verbringen den halben Tag mit Schwimmen,  Lesen, Schnorcheln, Essen und Mittagsschlafen.
Erst spät am Nachmittag nehmen setzen wir die Segel und nehmen Kurs auf Tribunj - unserem Hafen für die Übernachtung. Der Wind hat inzwischen auf der offenen See aufgefrischt und wir segeln bis zu 7,5Knoten (mit mächtiger Schräglage) unserem Ziel entgegen.
Kaum passieren wir die Hafeneinfahr, winkt uns auch schon ein Marinaangestellter zu und weist uns den Weg zu einem freien Liegeplatz. Auf Grund des Windes verlangt uns das Anlegen heute doch etwas mehr ab,  als die Tage zuvor - aber es klappt alles ganz gut.
Wir liegen fest und sicher im Hafen und machen uns auf den Weg zu einer Kapelle auf den ortsnahen hohen Hügel, die wir bereits bei der Anfahrt gesehen haben.
Dort oben angekommen, haben wir eine  unbeschreibliche Aussicht auf das kleine Örtchen und die vorgelagerten Inseln.
Der sich uns bietende Sonnenuntergang ist einmalig schön!
Wir gehen hinunter zur kleinen Stadt und kehren ein in einem kleinen Lokal direkt am Wasser gelegen...entspannter kann ein Tag kaum enden.
Dann zurück zur Yacht - Abendessen an Bord und nur ein einziger Wunsch: schnell in die Kojen und schlafen!




Dienstag, 2. Oktober 2012

Skradin (Dienstag)

Ein wenig müde schauen heute morgen alle schon aus...die Nacht war etwas sehr aufregend und richtig gut geschlafen hat wohl keiner...aber dennoch: ein leichtbewölkter Himmel begrüßt uns freundlich und lässt uns hoffen auf einen erlebnisreichen Tag.
Ein erstes Erlebnis ist dann auch der Besuch der "Edelsanitäranlagen" der Marina, erst ein halbes Jahr alt - man sieht es: nobelstes Material - sehr modern gestaltet.
Nach dem Frühstück an Bord studieren wir den Wetterbericht uns suchen verzweifelt einen Hinweis auf schlechtes Wetter für den Tag, wie es uns am Abend zuvor angekündigt worden war. Trauen wir den Angaben?
Wir beschließen loszusegeln in Richtung Skradin zum Nationalpark Krk.
Nur noch die Liegegebühr bezahlen....doch das wird zur ersten echten Überraschung des Tages: über 90EUR für eine einzige Nacht...wir hätten es uns denken können, bei diesenLuxusyachten, die wir hier rechts und links bereits am Vortag gesehen hatten---- Egal für heute, aber hier werden wir sicher nicht noch einmal anlegen.

Der Törn nach Sradin wird zu einem Traum...bestes Wetter, herrliche Sicht und die Fahrrinne fast für uns alleine...nur einige wenige Yachten sind unterwegs, die meisten unter Motor, wir sind die einzigen die "umweltfreundlich" fahren....nur unsere Segel ziehen das Schiff.
Spannend wird es dann nocheinmal, als wir eine Autobahnbrücke passieren und uns fragen, ob die Angaben auch wirklich stimmen in den Karten: 33m Durchfahrtshöhe..unser Mast soll 20m hoch sein.
Also alles schaut gespannt nach oben (wir haben die Maschine angeschmissen, für den Fall, dass die Angaben doch nicht stimmen sollten und wir die Yacht im letzten Augenblick aufstoppen könnten) , aber alles passt super: es sieht zwar verdammt knapp aus von unten, aber wir kommen sicher unter durch.
Weiter geht es ins Landesinnere, entlang felsiger Ufer bis wir in Skradin ankommen, wo wir wieder einmal mit einem vorzeigbaren Manöver "einparken".
Ein zauberhafter Ort...das sehen wir auf den ersten Blick, zumal wie direkt vor den Lokalen und Restaurants des Örtchens liegen.
Wir sortieren noch schnell Leinen und anderes Zeug an Deck und schnappen unsere Badesachen, denn in 20min geht ein Schiff zum Krka Nationalpark, wo wir unbedingt die Wasserfälle sehen wollen, von denen wir im Reiseführer gelesen hatten.
Das Schiffchen fährt 20min im schmalen Kanal (wo keine andere Boote mehr fahren dürfen) und legt dann wenige Meter von den Wasserfällen an, die wir schon von weitem hören können. Der Anblick ist überwältigend und nichts hält uns mehr : ab ins Wasser..im unteren Plateo darf man hier schwimmen...wunderbar.
Nach dieser Abkühlung : Crep mit Schokolade und Kaffee...dann ein kleiner Spaziergang, um die weitere Gegend zu erkunden. Wir kommen nicht weit: es donnert plötzlich laut und Sekunden später prasselt aus heiterem Himmel plötzlich ein Regen hernieder, der es in sich hat. Wir sind alle pitschnass!.
Wir finden Unterschlupf bei einer kroatischen Omi, die Nüsse und andere selbstgemachte Dinge verkauft. Der Regen lässt irgendwann nach und es geht zurück nach Skrebin zu unserer Yacht.
Abends essen gehen in einer Pizzeria.

Montag, 1. Oktober 2012

Sibenik (Montag)


Der Nacht war wieder wunderbar ruhig und wir alle hatten einen guten tiefen Schlaf.
Wir starten am Vormittag und halten auch schon kurz danach wieder in einer kleinen Bucht ... die Kinder wollen unbedingt baden..

Einige unternehmen einen kleinen Ausflug an Land (mit dem Schlauchboot) und da wird es dann wichtig, seine Badeschuhe dabei zu haben. Denn von dr Yacht aus lässt es sich natürlich auch ohne Schuhe baden ... in Küstennähe sind dann die Steine (oder schlimmer noch die Seeigel) eine unangenehme  Erfahrung für barfüssige Wanderer.


Weiter geht es dann zwischen den Inseln hindurch bei bestem Wetter mit Kurs auf den Ante-Kanal ( Kanal des heiligen Ante)...Fahrt rausnehmen und die Kulissen genießen:



Die Fahrt durch den langen Kanal ist etwas Besonderes.
Es empfiehlt sich hier zu motoren, denn hier kann es schnell passieren, dass einem ein großer Hochseefrachter entgegenkommt...da ist dann nichts mehr mit schnell manövrieren unter segeln, zumal im Kanal sehr wechselnde Winde herrschen.

Am Ende des Kanals erreicht man dann Sibenick.
Irgendwo hatte ich im Reiseführer gelesen, dass es preisgünstiger sei, die rechts liegenden, etwas abgelegenen Marina anzusteuern.
Als wir der Marina "Mandalina" (>>> Link) näher kommen, haben wir aber eine Ahnung , dass das hier nicht so sein kann: millionenteure Yachten liegen hier und wir bekommen schon fast Minderwertigkeitskomplexe.

Die Einrichtungen der Marina sind absolut Top! Alles vom Feinsten, beste Materialien, sehr sauber!

Ein Wassertaxi bringt uns dann in die Stadt und unser Bummel durch die schmalen Gassen übertrifft unsere Erwartungen.
  Am späten Abend dann brauen sich schwarze Wolken am Himmel zusammen... Regen?
Nach kurzer Zeit stellt sich ein heftiges Wetterleuchten mit anschließendem kräftigen Gewitter ein! ... das war es dann vielleicht mit dem guten Wetter?

Nach 2 Stunden ist der Lärm und die Sorge verflogen: die Yachten in der Marina liegen friedlich an ihren Stegen - auch wenn die eine oder andere Wolke später in der Nacht noch einmal Regen fallen lässt - es war keine Dauerregen und keine Bora.